Ehrenamt eröffnet Perspektiven

Die 22-jährige Sophie Pölcher

© Privat

Die 22-jährige Sophie Pölcher wurde im September 2021 zur Gast-Jugendbeisitzerin der Tafel Deutschland gewählt. Von nun an nimmt sie an den Vorstandssitzungen des Dachverbandes teil und trägt die Themen der Tafel Jugend in den Verband. Im Oktober 2020 hat die junge Freiwillige bei der Tafel Jugend in Göttingen ihr Engagement begonnen. Inzwischen lebt sie in Leipzig und setzt dort neben ihrem Studium ihre Arbeit für die Tafel Jugend fort. Wir haben mit Sophie über ihr ehrenamtliches Engagement gesprochen.

Für welche Themen möchtest du dich als Gast-Jugendbeisitzerin einsetzen?

Mein Hauptanliegen ist die Vernetzung zwischen dem Vorstand der Tafel Deutschland und der Tafel Jugend. Zum einen ist mir wichtig, dass der Vorstand weiß, was in den Jugendgruppen vor Ort passiert und welche Themen uns umtreiben. Zum anderen finde ich es wichtig, dass wir als junge Engagierte einen Bezug zur Verbandsarbeit bekommen. Ich möchte für unsere Ideen Unterstützung im Verband finden. Der  direkte Draht zum Vorstand wird hier enorm helfen. Zudem möchte ich das Konzept der Tafel Jugend bekannter machen, Menschen über unsere Arbeit aufklären, sie dafür begeistern und dabei unterstützen, neue Ortsgruppen zu gründen.

Wie sieht dein typischer Tag bei der Tafel aus?

Die Tafel Jugend in Göttingen arbeitet sehr projektbezogen. Wir treffen uns meistens einmal die Woche, planen neue Aktionen und freuen uns immer über neue Ideen, die von jeder und jedem eingebracht werden können. So organisieren wir zum Beispiel Päckchen-Aktionen zu Weihnachten oder besuchen Schulen und klären dort über die Arbeit der Tafeln auf. Organisiert sind wir über den Tafel-Treff und eine WhatsApp-Gruppe, in die dann auch mal kurzfristig geschrieben wird, wenn spontan jemand für die Tafel-Ausgabe gebraucht wird. Einige junge Ehrenamtliche arbeiten regelmäßig bei der Lebensmittelausgabe mit, viele tun dies jedoch an keinem festen Wochentag und genau das macht die Arbeit bei den Tafeln auch so toll: Man kann sich sehr sinnvoll flexibel engagieren!

Was motiviert dich, bei der Tafel Jugend aktiv zu sein?

Bei den Tafeln packt man an und macht etwas mit den eigenen Händen. Es ist schön am Ende des Tages zu sehen, was man alles geschafft hat. Insbesondere ist es aber auch der Kontakt zu den anderen Ehrenamtlichen und den Tafel-Kundinnen und -Kunden, die die Arbeit so besonders macht. Das sind alles Leute, die man sonst vielleicht nicht kennenlernen würde, da man im Alltag ja doch sehr in seiner eigenen Blase lebt. Ich erlebe bei den Tafeln so ein unglaubliches Zugehörigkeitsgefühl. Das finde  ich total schön! Diese Kombination aus praktischer, sinnvoller Arbeit und dem sozialen Austausch motiviert mich ungemein!

Warum ist es wichtig, dass sich junge Menschen ehrenamtlich engagieren?

Durch unser Engagement können wir Einfluss auf unsere Umwelt nehmen. Es ist ein kleiner Baustein hin zu einer Welt, in der man gerne lebt : Eine Welt, in der alle Menschen in Würde leben und Ressourcen nachhaltig genutzt werden. Zudem eröffnet ehrenamtliches Engagement viele neue Perspektiven. Gerade bei den Tafeln lernt man so viele verschiedene Leute kennen, mit den unterschiedlichsten Geschichten und Lebensentwürfen – das ist sehr bereichernd. Ehrenamtliches Engagement ist nicht nur Geben. Man bekommt so viel mehr zurück! 

Foto: Privat

Dieser Beitrag erschien im Tafel-Magazin 2021.


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