Aus- und Weiterbildung legen den Grundstein für kompetent nachhaltiges berufliches, aber auch privates Handeln. Das BMBF hat sich daher dazu verpflichtet, eine Berufliche Bildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE) zu befördern und hierzu mehrere Maßnahmen ergriffen. Dabei wird der Schwerpunkt darauf gelegt, die Ergebnisse vorangegangener Förderungen in den Transfer und die Umsetzung zu bringen und stärker mit bestehenden Angeboten der Berufsbildung zu verzahnen.

Hintergrundinfo: Es wurden verschiedene Modellversuchsreihen zu BBNE durch das BIBB aus Mitteln des BMBF gefördert. Diese nahmen die Entwicklung von branchenspezifischen Nachhaltigkeitskompetenzen in kaufmännischen Berufen (Förderrichtlinie I), die Gestaltung nachhaltiger Lernorte (Förderrichtlinie II), und die Entwicklung von branchenspezifischen Nachhaltigkeitskompetenzen in Lebensmittelhandwerk und –industrie (Förderrichtlinie III) in den Blick (Laufzeit aller Förderrichtlinien von 2015 bis 31.10.2021). Darauf folgte eine weitere Förderrichtlinie mit sieben Modellversuchen (Laufzeit: 01.11.2020 bis 31.10.2022), die den BBNE-Transfer beleuchtete (Transfer von Schlüsselkompetenzen zur Nachhaltigkeit bei Ausbildungspersonal).

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Auf den Ergebnissen dieser Modellversuchsprojekte sowie abgeschlossener BMBF-Hausvorhaben wird nun mit den Förderungen im Rahmen des neuen Programms „Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden“ aufgebaut.

„Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden“ (NIB)

Ein Schlüssel, die nachhaltige Transformation zu gestalten, liegt im Handeln beruflich qualifizierter Fachkräfte. Dazu benötigen diese entsprechenden berufliche Handlungskompetenzen.
Dabei ist die berufliche Bildung von besonderer Bedeutung: Sie verzahnt Lernprozesse und Arbeitswelt, fördert und verbreitet Innovationen, die Wirtschaft und Gesellschaft verändern. Wie können die Einsatzmöglichkeiten ökologischer Dämmstoffe und Baumaterialien vermittelt werden? Oder wie können digital vernetzte Trackingsysteme zu mehr Transparenz, Effizienz und damit Ressourcenschonung in Wertschöpfungsketten beitragen? Nur eine zukunftsorientierte Aus-, Weiter- und Fortbildung bietet hierauf und auf weitere berufespezifische Fragen Antworten.

Das BMBF unterstützt daher in der Förderperiode 2022-2027 des Europäischen Sozialfonds (ESF) Plus mit dem Programm „Nachhaltig im Beruf – zukunftsorientiert ausbilden (NIB)“ die Umsetzung und Verankerung einer Berufsbildung für nachhaltige Entwicklung (BBNE). Das Programm schließt dabei an vorherige Förderungen des BMBF und des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) an. Die Anwendung der Standardberufsbildposition „Umweltschutz und Nachhaltigkeit” in der betrieblichen, über- und außerbetrieblichen Ausbildungspraxis wird gefördert, so dass die Fachkräfte von morgen es bereits heute lernen, ökologisch, sozial und ökonomisch verantwortlich zu handeln.

Bereits vor Bekanntmachung der ersten Förderrichtlinie wurde eine Vernetzungsstelle beim BIBB eingerichtet. Sie stärkt den Transfer und die Kommunikation der Programmergebnisse, initiiert die Vernetzung mit Initiativen und Stakeholdern der Berufsbildung sowie BNE und verantwortet den Aufbau einer serviceorientierten Webplattform.

BBNE-Förderungen des BMBF im Weltaktionsprogramm Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

Mit der Verabschiedung der Agenda 2030 der Vereinten Nationen wurden weltweit 17 Ziele für eine nachhaltige Gesellschaft der Zukunft formuliert. Es gilt nunmehr diese umzusetzen. Die Bedeutung der Bildung für gesellschaftliche Veränderung fasste Nelson Mandela bereits in dem Satz “Education is the most powerful weapon which you can use to change the world” prägnant zusammen. Das Nachhaltigkeitsziel „hochwertige Bildung“ (Ziel 4) ist insofern ein besonders wirksames Instrument. Zur Umsetzung dieses Ziels in Deutschland hat die Nationale Plattform Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Nationalen Aktionsplan einige Ansätze zusammengetragen. Der Nationale Aktionsplan beschreibt nicht nur Handlungsfelder, Ziele und Maßnahmen; er gibt zudem Auskunft über dazu bereits eingegangene Verpflichtungen wichtiger Akteure. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat sich als verantwortliches Ressort mit sogenannten Commitments in diesen Prozess eingebracht.

Das folgende Schaubild stellt die BBNE-Förderungen von 2015-2022 dar.

Ansicht mit Verlinkungen: Förderübersicht (PDF, 391KB, Datei ist nicht barrierefrei)

Nachhaltigkeit im Berufsalltag

Verantwortung für nachhaltiges berufliches Handeln können Auszubildende, Beschäftigte oder Führungskräfte gleichermaßen übernehmen. Entscheidend ist das Wissen um die Handlungsmöglichkeiten und die Kriterien für die Auswahl der nachhaltigen Alternative. Vorbilder wie Ausbilderinnen, Ausbilder und Lehrkräfte sind daher besonders wichtig. Sie leben nachhaltigen beruflichen Alltag vor. Aus- und Weiterbildung zum entsprechenden beruflichen Wirken müssen deshalb miteinander verknüpft sein.

Die Unterstützung durch die Unternehmensführung ist notwendig, um ein Lern- und Arbeitsumfeld zu schaffen, das Gestaltungsspielräume in der beruflichen Tätigkeit einräumt. Aus- und Weiterbildung sollten insofern in einen nachhaltigen Lernort eingebettet sein.

Es bedarf nachhaltigkeitsrelevanter beruflicher Kompetenzen in einem zunehmend digital gestalteten Arbeitsumfeld und nachhaltig gestalteter Lernorte.

Aus den Förderungen des BMBF der letzten Jahre sind diverse Veröffentlichungen entstanden, die hier zu finden sind.

Auch können Sie hier einige Videos zum Thema sehen: