Taube an Brunnen

Stadttauben

Tauben – unerwünscht, falsch verstanden und schlecht behandelt

Tauben leben in fast allen größeren Städten. In Häusernischen und Stadtmauern finden die Nachkommen entflogener Haustauben Nistgelegenheiten. Fußgängerzonen oder Bahnhöfe sind ihr Lebensraum. Dort ernähren sie sich einerseits von den weggeworfenen Essenresten der Menschen und müssen andererseits um geeignete Lebensräume konkurrieren. Da sie sich so einseitig und nicht artgerecht ernähren, leiden fast alle Stadttauben unter Vitamin- und Mineralstoffmangel und sind unterernährt und krank

Dank häufiger Vorurteile möchten viele Menschen keine Tauben in ihren Städten haben. Sie fühlen sich gestört durch das Gurren oder Flattern oder dem Kot, welcher auf Häusern und Plätzen zurückbleibt. Manche haben Angst vor unbegründeten Infektionen. Anstatt die liebenswerten und intelligenten Tiere zu vertreiben, muss aber eine tiergerechte Lösung gefunden werden. Die Tauben mit „Spikes“, also Metallspitzen, auf den Häusern zu vergraulen ist uneffektiv und nicht nachhaltig. Sie einzufangen oder sogar zu töten, ist nicht nur grausam, sondern auch verboten. 

Kontrollierte Fütterung und Taubenschläge

Langfristig und tierfreundlich können Stadttauben nur durch betreute Taubenschläge kontrolliert werden. Dazu werden die Tiere an einen Taubenschlag gewöhnt, leben und brüten dort, können aber auch frei aus- und einfliegen. Diese Taubenschläge müssen von Helfern regelmäßig gereinigt werden, gelegte Eier werden durch falsche Gips-Eier ersetzt, um die Zahl der Tauben langsam zu reduzieren und die Tiere erhalten taubengerechtes Futter, Wasser und tiermedizinische Betreuung. Dieses Konzept wird bereits in mehreren Städten sehr erfolgreich umgesetzt. Man weiß heute, dass die Tauben bis zu 80 Prozent des Tages in solchen Taubenschlägen bleiben (und somit auch ihr Kot), wenn sie gut betreut sind. Dadurch ist ein friedliches Leben zwischen Menschen und Stadttauben in Städten möglich.

In diesen Taubenhäusern – und falls nötig an anderen festgelegten Stellen der Stadt – sollten nur zuständige Personen die Tiere mit artgerechtem Futter füttern. Im Stadtzentrum ernähren sich die Tauben hauptsächlich von Abfällen und von ausgestreutem Weizen, Reis, Vogelfutter und Mais. 

 

Tauben helfen

  • Nicht füttern
  • Nicht quälen jagen oder verscheuchen
  • Andere darauf hinweisen, dass sie sich falsch verhalten, wenn sie Tauben quälen oder ärgern
  • Deine Stadt auf tierschutzgerechte Lösungen ansprechen (mehr dazu findest du hier)
  • Tauben in Not helfen. Wenn du eine kranke oder verletzte Taube siehst, erkundige Dich am besten bei einem Stadttauben- oder Tierschutzverein, wie und ob man dem Tier helfen kann.