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Tony Keil

Händler unterstützen Waggonbauer

Niesky. Die Mahnwachen am Nieskyer Waggonbau gehen weiter. Für die kommende Woche ist eine besondere Aktion geplant.

Die Plakate gibt es in verschiedenen Versionen mit verschiedenen Motiven und Infos.

Die Plakate gibt es in verschiedenen Versionen mit verschiedenen Motiven und Infos.

Bild: Plakate erstellt durch die Stadt Niesky/Fotos: Museum Niesky

Bereits zum 14. Mal standen die Mitarbeiter des Waggonbaus Niesky am Dienstag bei einer Mahnwache vor den Werkstoren. Sie wollen sich damit gegen das langsame Ausbluten des Werkes wehren. Seit Wochen warten die Angestellten auf Aussagen zur Zukunft seitens des slowakischen Eigentümers. Nach langem Schweigen gab es jetzt ein erstes kleines Signal. Vertretern der Landesregierung wurde laut IG Metall ein Gesprächstermin in Aussicht gestellt.

 

Am Dienstag bei der Mahnwache dabei war auch Katrin Michel, Bundestagesabgeordnete und Co-Vorsitzende der SPD Sachsen: »Wir reden von Verkehrswende, dem Verlagern von Gütern von der Straße auf die Schiene. Doch es darf eben nicht beim Reden bleiben. Wir brauchen ausgebaute und elektrifizierte Schienenwege, ausgebildete Lokführer und ausreichend Güterwaggons.« In Sachsen habe man viel Erfahrung im Schienenfahrzeugbau. Nicht nur bei Alstom Görlitz und Bautzen, auch in Niesky gäbe es gut ausgebildete Fachkräfte, die Schienenfahrzeuge bzw. Güterwaggons bauen können, wenn man sie denn lassen würde. »Als Gewerkschafterin unterstütze ich den Kampf der Kolleginnen und Kollegen in Niesky uneingeschränkt und ich bin stolz auf die Kolleginnen, die sich nichts gefallen lassen«, so Michel weiter.

 

Schaufensteraktion und Demo durch die Stadt

 

Die wöchentlichen Aktionen und Mahnwachen am Waggonbau sollen weitergehen. Für die kommende Woche haben auch die Händler der Stadt eine Solidaritätsbekundung angekündigt. In vielen Geschäften der Stadt werden Plakate aufgehängt. »Wir wollen ein klares Zeichen setzen und zeigen, dass wir in der Stadt zusammenhalten«, sagt Nieskys Citymanager André Schulze. Denn wenn Menschen in Niesky ihre Arbeit verlieren, vielleicht sogar mit ihrer Familie wegziehen müssen, dann ist das auch ein Verlust für den Handel.

 

Die Waggonbauer wiederrum wollen statt der Mahnwache am 21. Februar in einem Demonstrationsumzug an den Geschäften vorbei durch die Stadt laufen. Dazu muss aber noch eine Genehmigung beantragt werden. »Dann könnten die Ladenbetreiber auch für ein paar Minuten mit vor dem Laden stehen und die Solidarität deutlich machen«, so Schulze. Der Citymanager hat in den vergangenen Wochen viele Gespräche mit Waggonbauern, Museum und Gewerkschaften geführt, um Ideen zu sammeln. Die Schaufensteraktion ist ein erstes Resultat. Sie wird auch von IG Metall und DGB unterstützt. Beim Entwerfen der Plakate half das Nieskyer Museum mit, in dem es alte Aufnahmen und passende Infos besorgt hat.


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